Mit Friedhofskultur in Deutschland sind die Friedhofsgestaltung, Bestattungspraxis sowie Trauer- und Erinnerungsrituale gemeint. Damit verbundene handwerkliche Techniken und Praktiken erhalten diese Kulturform und sorgen für die Pflege der Friedhöfe. Als naturnahe Orte der Erinnerungskultur sind Friedhöfe darüber hinaus heute Abbilder einer pluralistischen Gesellschaft (Quelle: unesco.de). Für die Unesco waren dies ausreichend Gründe die Friedhofskultur in Deutschland zum Immateriellen Kulturerbe zu ernennen.
Benjamin Berger berichtete aus seinem reichen Erfahrungsschatz und wusste auch die eine oder andere Anekdote einzuflechten. Es entwickelte sich eine angeregte Diskussionsrunde, bei der nicht nur Tipps zu Grabpflege und -bepflanzung mitgenommen werden konnten, sondern die auch Anlass bot, sich darüber Gedanken zu machen, welche Art Ruhestätte man vielleicht selbst einmal haben möchte.
Herzliche Einladung zu einer gemeinsamen Wallfahrt auf den Spuren der heiligen Hildegard von Bingen – ein Tag der geistlichen Einkehr, der Gemeinschaft und der Begegnung.
Das Programm beginnt mit einer Heiligen Messe bei den Franziskanern in Marienthal, gefolgt von der Teilnahme an der Mittagshore der Benediktinerinnen in der Abtei St. Hildegard in Eibingen. Neben einem gemeinsamen Mittagsimbiss in den Weinbergen wird es auch die Gelegenheit geben, den Schrein der heiligen Hildegard in der Wallfahrtskirche in Eibingen zu besuchen. Am Nachmittag wird die Reise nach Aulhausen fortgesetzt, um an einer Führung durch die Marienkirche mit anschließender Andacht teilzunehmen. Wir freuen uns auf Euer Dabeisein und einen erfüllenden Wallfahrtstag!
Am 18.05.25 war LUKAS 14 bereits zum dritten Mal zu Gast bei einem Inklusiven Gottesdienst in St. Wendel, zum zweiten Mal mit einem in den Ablauf der Messe eingebundenen Ausschnitt aus unserem Evangelienspiel EFFATA: „Jesus lebt“.
Die versammelte Gemeinde war begeistert von dieser anderen Form des Gottesdiensts und ließ sich freudig auf das Mitgebärden der Lieder und Messgesänge ein.
Wir danken allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und freuen uns auf weitere Inklusive Gottesdienste in St. Wendel.
Die „Bewahrung der Schöpfung“ waren Anliegen und Thema der Meditativen Feier im Dom. Gottes Liebe, Güte und Schönheit, die von Anfang an in der Schöpfung offenbar wurde, lange bevor die Menschheit die Weltbühne betrat, wird auch im Sonnengesang, dem Loblied auf die Schöpfung, die der Hl. Franziskus zu Beginn des 13. Jahrhunderts komponierte, gepriesen. Ebenso steht die „viriditas“, die Grünkraft oder Lebenskraft, die die Hl. Hildegard zu ihrem zentralen Thema machte, in direktem Bezug zur Schöpfung.
Lieder der Hl. Hildegard, mittelalterliche Instrumente, gefühlvolle Saxophonklänge, Vertonungen des Sonnengesangs in Altitalienisch und Deutsch fügten sich mit den vorgetragenen Texten zu einem meditativen Ganzen, das durch eine lebhafte, getanzte indische Version des Sonnengesangs einen wohltuenden Farbtupfer erhielt.
Von oben links nach unten rechts: Wolfgang Muzenhardt, Martina Spies-Gehrig, Cornelia Horne, Sr. Stephina Ghonsalves, Corinna Link, Udo Lorenz, Thomas Walz, Andreas Horne
Das Projekt Zeitzeugen des Bistum Limburgs ist ein wichtiger Teil der Erinnerungskultur an die Zeit des Nationalsozialismus. Die letzten Überlebenden, die dem Terror des Naziregimes entkommen konnten, oder auch ihre Nachfahren, gehen zum Beispiel in Schulen und berichten aus ihrem damaligen schrecklichen Alltag und dem Kampf ums Überleben.
Die bekanntesten „Opfergruppen“ sind Juden, Sinti und Roma, aber in der Nazizeit wurden auch Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle, Schwarze oder Zeugen Jehovas verfolgt und getötet. Eine weitere Gruppe waren Menschen, die aus politischen Gründen verfolgt, zu schweren Strafen und Zwangsarbeit verurteilt wurden.
Otto Brehm, um 1933
Unser Vereinsmitglied Lore Bühner hat zusammen mit Dr. Marc Fachinger, dem Leiter des Zeitzeugenprojekts, als Zeitzeugin von ihrem Vater berichtet, einem politisch Verfolgten, weil er in der KPD war. Die Kommunistische Partei in Deutschland hatte damals keine extremistischen Züge, ihre Mitglieder jedoch wurden verfolgt und galten den Nazis als Staatsfeinde. Lore war damals ein kleines Kind, aber aus dem umfangreichen Briefwechsel ihrer Eltern, lässt sich das Leben ihres Vaters detailliert und sehr persönlich rekonstruieren, da die Briefe die Nazi- und Kriegszeit überdauert haben.
Lores Vater, Otto Brehm, wurde 1909 in einer kinderreichen, armen Familie geboren und arbeitete nach Schule und Lehre als kaufmännischer Angestellter bei der Großhandelsfirma einer jüdischen Familie. Otto Brehm war ein sozial engagierter Mensch, den das Leid der Arbeiter (sehr harte Arbeitsbedingungen, sinkende Löhne, hohe Arbeitslosigkeit) nicht kalt ließ. Er trat daher 1930 in die KPD ein und engagierte sich auch weiterhin nach der Machtergreifung der Nazis und dem Verbot der KPD, unter anderem beim Schreiben von Artikeln der Parteizeitung oder Protestaktionen der Arbeiterschaft. In dieser Zeit hatte Otto Brehm auch seine spätere Frau, Christel Herrmann, kennengelernt. Die für Pfingsten 1935 angesetzte Hochzeit musste aber verschoben werden, da Otto am 8. Mai festgenommen und nach monatelanger Untersuchungshaft zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde.
Nach seiner Freilassung am 8. Mai 1938 heirateten Christel und Otto, aber bereits im Herbst wurde er zum Bau des Westwalls (630 km langes Verteidigungssystem entlang der Grenze, Kriegsvorbereitung) in der Eifel dienstverpflichtet. Das Essen und die hygienischen Verhältnisse waren miserabel, die Arbeitsbedingungen sehr hart (zum Beispiel 34-Stunden-Schichten) und brachten Otto and den Rand seiner physischen und psychischen Kräfte. Ab und zu hatten die (Zwangs-)Arbeiter dienstfrei und konnten die Familie zu Hause besuchen. Im April 1940 kam Tochter Lore zur Welt.
Otto Brehm mit Tochter Lore Bühner
Im November 1942 wurde Otto zur Wehrmacht eingezogen und bereits zwei Monate später mit dem Strafbataillon 999 nach Tunesien geschickt. Auf der zweimonatigen Reise konnte er sich ein wenig erholen, aber bereits nach knapp zwei Monaten des Tunesieneinsatzes geriet er in französische Kriegsgefangenschaft und kam ins Lager Bizerta bei Tunis. Die Zustände im Lager waren erbärmlich, die Gefangenen litten unter Hunger und Hitze. Entkräftet und an Ruhr erkrankt starb Otto Brehm mit nur 34 Jahren am 24.12.1943. Die Nachricht von seinem Tod erreichte seine Frau erst ein halbes Jahr später!
Ein herzliches Dankeschön geht an Lore Bühner, die die Lebensgeschichte ihres Vaters detailreich berichtet hat, sowie an Marc Fachinger, der mit einer schön gestalteten Bildpräsentation ergänzende Informationen geliefert hat.
Der diesjährige Besinnliche Vormittag und Feier einer Agape mit dem Franziskaner Br. Helmut Schlegel hatte „Versöhnung“ zum Thema. Zu Beginn erzählte Br. Helmut die Geschichte von den zwei Igeln, die in ihrem gemeinsamen Nest im Winter den richtigen Abstand zueinander finden müssen, dass Nähe nicht verletzend und Distanz nicht frierend macht. Auch in Beziehungen von Menschen ist es nicht einfach, die jeweilige Nähe, die den anderen nicht erdrückt, oder Distanz, die beim anderen kein Gefühl des Verlassenseins aufkommen lässt, zu finden.1 1: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Stachelschweine_(Parabel) In der originalen Parabel von Arthur Schopenhauer ist noch von Stachelschweinen die Rede.
Leider passieren häufig im Miteinander von Menschen Verletzungen (oft ungewollt), die tiefe Wunden reißen können, da lange zurückliegende Verletzungen wieder aufbrechen, und diese dann eine Versöhnung erschweren oder verhindern/unmöglich zu machen scheinen.
Global betrachtet scheint die Erde zurzeit vor allem ein Ort zu sein, an dem Kriege wüten, Hass zwischen Völkern und Nationen herrscht, Egoismus sich ausbreitet in Form von mangelnder Teilnahme an der Not von Flüchtlingen, Gier und Besitz, Streben nach Macht. All dies wird auch im Versöhnungsgebet von Coventry formuliert. Die Kathedrale der englischen Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff der Deutschen zerstört. Aus drei Zimmermannsnägeln des Dachstuhls wurde ein Nagelkreuz zusammengesetzt als Symbol für Versöhnung und Frieden.2 2: https://de.wikipedia.org/wiki/Nagelkreuz_von_Coventry
Alle Teilnehmenden hatten die Möglichkeit ihr eigenes Nagelkreuz aus drei Nägeln mit Bast oder Draht zu gestalten, gleichzeitig eine Übung in gegenseitiger Unterstützung, da das Basteln der Kreuze mit Hilfe einer anderen Person viel leichter klappt. Den Abschluss bildeten das gemeinsame Brotbrechen und ein einfaches Mittagessen.
Zum Nachdenken für Zuhause hat Br. Helmut noch einen „Dekalog des Vergebens“ ausgeteilt:
Dekalog des Vergebens
Vergeben heißt nicht: Unrecht vergessen.
Vergeben heißt nicht: Unrecht gutheißen.
Vergeben heißt nicht: Unrecht verharmlosen.
Vergeben heißt nicht: Unrecht verschweigen.
Vergeben heißt nicht: schwach sein.
Vergeben heißt: stark sein.
Vergeben heißt: zuerst mir selbst vergeben.
Vergeben heißt: fair sein statt verletzen.
Vergeben heißt: Einsicht und Entschuldigung annehmen.
Vergeben heißt: mich und meine Mitmenschen in Gottes Hand geben.
Am 9. März feierte der Integrative Gebärdenchor von LUKAS 14 zusammen mit Br. Helmut Schlegel OFM einen Inklusiven Gottesdienst im „Haus vom guten Hirten“ in Hofheim. Zur Fastenzeit hat die Erfurter Künstlerin Konstanze Trommer ein Hungertuch unter dem Motto „Liebe sei Tat“ gestaltet, inspiriert von der caritativen Arbeit des Heiligen Vinzenz von Paul, der das Motto für sich und seine Ordensgemeinschaften aufgestellt hat.
Das Misereor-Hungertuch 2025 "Gemeinsam träumen -Liebe sei Tat" von Konstanze Trommer (c) Misereor
Auf dem Hungertuch sind Kinder zu erkennen, die auf einer kleiner Insel leben. Der erste Eindruck der spielenden und lachenden Kinder täuscht jedoch. Bei hohem Wellengang droht die Insel zu versinken. Es ist ein Leben auf der Flucht. Ein Schicksal, das Millionen von Menschen auf der Erde erleiden. Hilfslieferungen eines Helikopters sind keine permanente Lösung, sie können das Schicksal nur herauszögern.
Die Künstlerin möchte uns auf die Klimakatastrophe aufmerksam machen, um der Versuchung zu widerstehen, einfach so weiter zu leben, nach dem Motto: „Ist ja alles nicht so schlimm, wir werden es schon wieder in den Griff bekommen.“ Nicht nur die Kinder leiden unter den Folgen der Luftverschmutzung und der Wegwerfgesellschaft, auch die Tiere spüren die Veränderungen, sei es das Mikroplastik, welches mit der Nahrung aufgenommen wird oder ganze Müllberge, die an der Wasseroberfläche schwimmen.
Trotz allem haben die Kinder Hoffnung. Hoffnung, die verbindet und stärkt. Hoffnung auf eine Lösung für den Klimawandel. Hoffnung, dass wir gemeinsam anpacken und aktiv werden, für eine gemeinsame Zukunft.
Beim Bibelentdecker am 8. März wurden unterschiedliche Bibelstellen zur Tempelreinigung Jesu aus den Evangelien nach Matthäus, Markus und Johannes behandelt. – Jesus schmiss die Tische von den Händlern und Verkäufern um und vertrieb die Personen aus dem Tempel.
Die Teilnehmenden des Bibelentdeckers beschäftigten sich mit der Frage, wie der Zorn und die Liebe Jesu zusammenpassen können. Warum wird Jesus wütend und bittet die Personen nicht, den Tempel zu verlassen? Ein Blick auf die 10 Gebote des alten Testaments und Jesus‘ wichtigstes Gebot nach Matthäus 22:34-40 regten zu einer Diskussion an.
Beim LUKAS-Treff im Februar hat Stefan Richter die Teilnehmenden noch einmal in die Welt des Systemischen Denkers, Institutionskritikers und überzeugten Demokraten Hans Haacke entführt. Die Dekoration in Anlehnung an Installationen im Museum veranschaulichte seinen Bericht. So symbolisierten von der Decke hängende Luftballons, die durch simple Luftbewegung (z.B. Anblasen) selbst in Bewegung kommen, Hans Haackes Installation „Blue Sail“, bei der ein Ventilator ein großes blaues Chiffontuch bewegt: Keine der Bewegungen ist gleich, und alles hängt mit allem zusammen. Hans Haackes Hinwendung zu sozialen Themen, die nichts an Aktualität eingebüßt haben, kann im Bericht zum Museumsbesuch nachgelesen werden.
Wir sind am Anfang der Fastenzeit, die mit dem Aschenkreuz an Aschermittwoch begonnen hat. Das Aschenkreuz soll uns daran erinnern, dass wir vergänglich sind: Bedenke Mensch, dass Du Staub bist und zum Staub zurückkehrst
Unsere Welt muss sich großen Herausforderungen stellen. Sie ist geprägt von Spannungen und großen Konflikten, die zunehmend den Frieden gefährden, Aufrüstung in vielen Ländern, Kriege, Zunahme von Populismus und Nationalismus, sozialem Ungleichgewicht, Armut, Klimawandel und so vieles mehr.
„Trotz allem dürfen wir die Hoffnung haben, dass die Erde nicht nur in der Hand der Mächtigen ist, sondern vor allem in der Hand Gottes.“ – Pater Anselm Grün
Gott näher kommen
Die Fastenzeit ist eine Chance sich wieder verstärkt auf Gott einzulassen, das eigene Leben bewusst wahrzunehmen und dankbar auf sein Leben zu schauen:
Viel Unnötiges loszulassen, um Platz für Wesentliches zu schaffen
alte Gewohnheiten neu zu überdenken
wovon bin ich abhängig?
wie kann mein Beitrag für eine bessere Welt aussehen?
Eine gute Inspiration können folgende Zeilen von Gisela Baltes sein:
Loslassen Loslassen was ich nicht brauche: meinen Egoismus meine Selbstherrlichkeit, Vorurteile und Rechthaberei Angst, Unsicherheit, Misstrauen Kummer und Probleme, Ärger, Aggressionen, meinen Stress, meine Termine, meine Unentbehrlichkeit.
Loslassen, wen ich behindere: durch meine Hilfe hilflos mache, durch meine Liebe unfrei mache, durch meine Ansprüche überfordere, auf das Bild festlege, das ich mir von ihm gemacht habe.
Die Fastenzeit ist eine Vorbereitung auf Ostern, das große Fest des Lebens, das uns durch Jesus Christus geschenkt ist in der Auferstehung. Der Tod hat nicht das letzte Wort, sondern die Hoffnung auf Leben.
Ich wünsche uns allen eine gesegnete und fruchtbare Zeit