Ikonen gegen den Krieg

Am 5. März besuchte eine Gruppe von LUKAS 14 eine besondere Ausstellung „Ikonen gegen den Krieg“ in St. Hedwig (Griesheim). Ein ukrainisches Künstlerehepaar, Sofia Atlantova und Oleksandr Klymenko, haben Ikonen auf Munitionskisten, die sie selbst, zum Teil unter Lebensgefahr, nahe der Front zum Beispiel bei Bachmut im Osten der Ukraine gesammelt haben, gemalt. Das oft raue Holz der Munitionskisten, zum Teil mit Einschusslöchern, Nägeln oder Scharnieren, teilweise zersplittert, bildet den Untergrund für die Ikonen, die bis auf eine Ausnahme alle ohne das sonst übliche Gold dargestellt werden. Das schreckliche Bild des Krieges verwandelt sich in etwas Trostspendendes, Transzendentes.

Die ausgezeichnete Einführung von Gabriele Then in die symbolische Sprache von Ikonen verdeutlicht, dass Ikonen bei Christen des byzantinischen Ritus eine der Bibel/Heiligen Schrift nahezu ebenbürtige Stellung einnehmen. Ikonen werden nicht „gemalt“ sondern „geschrieben“, jede Blickrichtung der Personen, jede Geste der Hände (die sich wie eine antike Gebärdensprache lesen lassen), jede Farbe haben eine bestimmte Bedeutung und folgen nicht austauschbaren, fest vorgegebenen Mustern.

So konnte auch die Gruppe von LUKAS 14 diese besonderen Ikonen lesen, die tiefe theologische Aussage, die weit über den reinen künstlerischen Aspekt hinausgeht, nachspüren, erfahren und begreifen. Im zum Abschluss gesungenen Lied „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“ (GL 450) haben sich Gedanken und Gefühle musikalisch vertieft.

Heute ist Heute – Der Gegenwart eine Chance geben…

…ist das Thema, mit dem Br. Helmut Schlegel OFM am 2. März durch einen „Besinnlichen Vormittag“ mit der Feier einer Agape geführt hat. Bei Meditation, Musik, Gebet und Bibliolog wurde der Gegenwart, dem Heute, nachgespürt, denn zu oft leben wir Menschen in der Erinnerung/Vergangenheit oder planen für die Zukunft, vergessen aber dabei im Hier und Jetzt, in der Gegenwart, zu leben. In den Evangelien finden sich viele Berichte, wie die Heilung des Bartimäus, die zeigen, dass Jesus präsent war, er hörte zu, wendete sich den Kranken und Notleidenden zu, sprach zu den Menschen die seine Nähe suchten. Mit Jesus als Vorbild kann es auch uns gelingen präsent zu sein, sich nicht in Erinnerungen oder Tagträumen zu verlieren, sondern HEUTE zu leben und zu handeln. Nach dem rituellen Brotbrechen gab es noch ein einfaches gemeinsames Mittagessen, damit auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kam.

Einladung zum Nachdenken – März 2024

Wir befinden uns mitten in der Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch begonnen hat und ihren Höhepunkt mit dem Karfreitag erreicht, der zugleich auch ihr Ende ist.
In der heutigen Zeit bedeutet Fasten keineswegs mehr nur auf bestimmte Speisen und Genüsse zu verzichten. Wichtig ist sich Zeit zu nehmen, mit dem Schwerpunkt auf das Sich-Besinnen und sich öffnen für Gottes Gegenwart.
Es ist eine gute und wertvolle Zeit mit Vertrauen in sein Innerstes zu blicken, mit Mut zu erkennen, was sich ändern soll und vor allen Dingen, die Änderungen auch zu vollziehen und durchzuhalten.
 
Fastenzeit – Vorbereitung auf das Fest der Auferstehung Jesu.
 
Dazu können uns die Worte von Gisela Baltes hilfreich sein.
 
Gisela Paluch

Zeit zur Umkehr
vom Überfluss zum Notwendigen
von der Übertreibung zum Genügsamkeit
vom Habenwollen zum Zufriedensein
von der Sucht zur Freiheit

Zeit zur Umkehr
von der Heuchelei zur Aufrichtigkeit
von der Engherzigkeit zur Weite
von der Selbstgerechtigkeit zur Güte
von der Beliebigkeit zur Klarheit
vom Wankelmut zur Treue

Zeit zur Umkehr
vom Ich zum Du
von der Entfremdung zur Nähe
von der Gleichgültigkeit zur Anteilnahme
von der Kränkung zur Versöhnung
von der Feindseligkeit zum Frieden

Zeit zur Umkehr
vom Lärm zur Stille
von der Hektik zum Innehalten
von der Ungeduld zur Gelassenheit
von der Zerstreutheit zur Sammlung
von der Oberfläche zum Wesentlichen

© Gisela Baltes

Ausschnitt aus dem Kreuzweg von Hetty Krist

Einladung zum Nachdenken – Februar 2024

  • 15. März 2024

Letzte Änderung: 15. März 2024

Februar – Der schlimmste Monat im Jahr?

Die guten Vorsätze sind meisten schon vorbei und so kommen wir mit voller Wucht wieder im grauen Alltag an.

Große Ereignisse sind nicht da, außer der Valentinstag oder die Faschingszeit mit seinen Umzügen und Sitzungen.

Manch einer feiert Karneval / Fasching / Fassenacht und verkleidet sich.

Die Verkleidung bietet die Möglichkeit, Anonymität und Befreiung zu erfahren.

Humor, Lachen und Fröhlichkeit gehören dazu. Für manche „Narren“ ist die Verkleidung ein Mittel zur Selbstdarstellung.

Okay. Trotzdem gibt es Menschen, die sich über die „Jecken“ lustig machen und nicht nachvollziehen können, warum diese sich verkleiden und ausgelassen feiern.

So habe ich einen Predigtimpuls von Regina Groot Brame gelesen, den ich kurz vortragen möchte. Er ist überschrieben mit:

Ansteckungsgefahr!
Wer noch einen kühlen Keller hat und die Äpfel im Herbst einlagert, der muss sie regelmäßig kontrollieren, denn wenn einer zu faulen beginnt, steckt er sehr schnell die Nachbarn an.

Jeder erfahrene Obstbauer kann bestätigen, dass es andersherum nicht funktioniert, dass es noch nie geholfen hat, dass ein gesunder Apfel neben einem schlecht gewordenen keine Verbesserung bewirkt, sondern selbst vergammelt.

Deshalb werden bei uns die Schlechten aussortiert, einen anderen Rat wissen wir nicht, denn der Schaden muss begrenzt werden, sonst geht es bergab und wird immer schlimmer.

Aber Menschen, selbst die gefallenen, sind kein Fallobst! Sie können sich ändern und umkehren. Der Umkehrvorgang funktioniert am besten mit einem Gesunden an der Seite.

Mein Fazit:
Nehmen wir uns denjenigen an, die normalerweise nicht zu den Vorstellungen der Gesellschaft passen, sortieren sie nicht aus, sondern lassen sie an unserer Seite zu selbstbewussten Menschen werden.

So finde ich den Ausspruch von Papst Franziskus passend:
Man muss den anderen Menschen so annehmen wie er ist:

Unvollendet. Berufen zu Wachsen.

Patricia Ehl

Integrativer Neujahrsgottesdienst und -empfang 2024

  • 11. Februar 2024

Letzte Änderung: 11. Februar 2024

Am Sonntag, den 28.01.2024, durfte LUKAS 14 erneut in der Liebfrauenkirche den Inklusiven Neujahrsgottesdienst feiern. Als besondere Aktion wurde zum Abschluss des Gottesdienstes ein philippinischer Tanz (Grace Görlach, Sr. Stephina und Maria Sousa-Kilchenstein) gezeigt.

Im Anschluss gab es in den Räumen von LUKAS 14 neben einem Sektempfang, leckeren philippinischen und eritreischen Köstlichkeiten und reichlich Desserts eine Darbietung der Kabarettistin Elsbeth Haak und des Gebärdensprachdolmetschers Stefan Richter.

Zu unserer großen Freude sind zahlreiche Gottesdienstteilnehmende der Einladung gefolgt, die Räumlichkeiten von LUKAS 14 zu besuchen, und es haben sich viele interessante Gespräche ergeben.

Ein ganz besonderer Dank geht an unsere Küche, die schon am Vortag mit der Essenszubereitung begonnen hat.

Hausweihe 2024

Traditionell beginnt LUKAS 14 das Jahr mit einer Hausweihe. Am 14.01. wurde die Tradition mit Weihrauch, Weihwasser, Gesang, Texten und Gebeten fortgeführt. Wenn auch diesmal in etwas kleinerer Runde, kam es zu einem schönen Ausklang mit Gebäck, Gesprächen und Dreikönigsgeschichten.

Einladung zum Nachdenken – Januar 2024

Foto: Cornelia Horne

Das neue Jahr liegt vor mir,
gleich einem leeren Blatt Papier,
das darauf wartet, beschrieben zu werden.
Ich blicke auf das neue Jahr,
wie auf eine frisch verschneite Landschaft,
in der ich es bin, die erste Spuren hinterlässt.
Wie führe ich meinen Stift?
Wie setze ich meine Schritte?
Erwartungsvoll? Ängstlich? Mit frohem Mut?
In mir die Frage: Was wird kommen?
Erfüllen sich dunkle Ahnungen
oder doch große Hoffnungen?
Ich nehme mich mit ins neue Jahr,
all meine Fragen, Ängste und Zweifel.
Und doch ist da dieser Anfang,
der Erneuerung verspricht.
Im Vertrauen werde ich erste Sätze schreiben
und meinen Weg einschlagen.
Denn ich bin gewiss,
Gott ist mit mir,
Gott ist mit uns.

Katrin Blome (www.bahnhofkirche.ch)

Foto: Patricia Ehl

Einladung zum Nachdenken – Dezember 2023

  • 6. Dezember 2023

Letzte Änderung: 6. Dezember 2023

Wir sagen euch an den lieben Advent – alle Jahre wieder.

Die Adventszeit ist eine besondere Zeit zur Vorbereitung auf Weihnachten. Vieles gehört zum Advent: Die Erinnerung an geheimnisvolle Kindheitstage, der wunderbare Duft von Mandarinen, Gewürzen und Plätzchen, der Gang über den Weihnachtsmarkt, Glühwein trinken, vertraute Lieder hören.

Diese Zeit hat viele Symbole, die die Wartezeit auf Weihnachten gestalten wollen: den Adventskalender, besondere Heiligenfiguren wie Nikolaus und Lucia, die vier Kerzen auf dem Adventskranz: Beginnend mit dem Licht der ersten Kerze wird Sonntag für Sonntag immer mehr die Dunkelheit vertrieben, bis hin zur Verheißung: Jesus wird geboren.

Ich gehe durch die Stadt, Menschen hetzen durch die Straßen, durch die Geschäfte, mit großen Einkaufstaschen, Weihnachtsliedergedudel, die Flucht in tausend Aktivitäten, auch das ist Advent.

Wo ist die besondere Kraft, die diese Zeit ausstrahlt, die sie so wertvoll macht?

Advent – eine ruhige Zeit
– eine Zeit der leisen Töne?
– eine Zeit der stillen Momente, die ganz mir gehören?
– eine Zeit der Besinnung, in der ich mit mir selbst in Berührung komme?

Advent – eine unruhige Zeit
Nachrichten, die uns Tag für Tag erreichen: Der Kampf gegen den Klimawandel, grausame Kriege, Terrorismus, Zerstörung, verzweifelte Menschen auf der Flucht.
Auch Jesus war ein Flüchtlingskind.

Dann kommt Weihnachten, die frohe starke Botschaft, die der Engel den Hirten verkündet:

FÜRCHTET EUCH NICHT!

EUCH IST HEUTE DER HEILAND GEBOREN, DER RETTER DER WELT.

Perspektivwechsel

von Iris Macke

Advent heißt Warten
Nein, die Wahrheit ist
Dass der Advent nur laut und schrill ist
Ich glaube nicht
Dass ich in diesen Wochen zur Ruhe kommen kann
Dass ich den Weg nach innen finde
Dass ich mich ausrichten kann auf das, was kommt
Es ist doch so
Dass die Zeit rast
Ich weigere mich zu glauben
Dass etwas Größeres in meine Welt hineinscheint
Dass ich mit anderen Augen sehen kann
Es ist doch ganz klar
Dass Gott fehlt
Ich kann unmöglich glauben
Nichts wird sich verändern
Es wäre gelogen, würde ich sagen:
Gott kommt auf die Erde!


Und nun lies den Text, Zeile für Zeile, von unten nach oben!

Eine gesegnete Adventszeit wünscht
Gisela Paluch

Ikonen – „Tore zum Himmel“

  • 15. März 2024

Letzte Änderung: 15. März 2024

Im ehemaligen Refektorium des Klosters des Deutschen Ordens werden in einer neu konzipierten Ausstellung Holz- und Metallikonen sowie liturgische Geräte gezeigt. Die religiösen Objekte und Ikonen stellen die große Vielfalt sakraler, orthodoxer Bildwelten von Russland, Griechenland oder Rumänien bis nach Ägypten, Syrien und Äthiopien vor. Das Äthiopienkabinett mit kostbaren Handschriften, filigranen Kreuzen und farbenfrohen Ikonen ist die einzige Ausstellung Deutschlands zum äthiopisch-orthodoxen Christentum.
(Quelle: Ikonenmuseum Frankfurt)

Eine Gruppe von LUKAS 14 besuchte das Museum am 18. November und konnte sich dank einer von Stefan Richter detailliert vorbereiteten Einführung schnell in das komplexe Thema einfinden und den Museumsrundgang per Audioguide beginnen. Ein Dank geht ebenfalls an Kathy Widder, die kurzfristig für die Leitung vor Ort eingesprungen ist.

Der Austausch persönlicher Erfahrungen der Teilnehmenden bereicherte den Ausflug, der in einer gemütlichen Runde in einer Apfelweinwirtschaft endete.

Taizé-Abend

Das Angebot eines besinnlichen Taizé-Abends am 20. November fand regen Zuspruch. Die von Patricia und Kathy vorgetragenen Psalmen und Texte konnten beim Hören der Gesänge aus Taizé reflektiert werden und die ruhige Atmosphäre ermöglichte es den eigenen Emotionen Raum zu geben. Im Anschluss luden Tee und Snacks zu weiterem Austausch in gemütlicher Runde ein.