Bei der Mitgliederversammlung von LUKAS 14 am Montag, den 20. März 2023 wurden alle Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt. Neu gewählt als zweite Kassenprüferin wurde Maria von Stülpnagel, die ab sofort gemeinsam mit Klaus-Dieter Then auf die ordnungsgemäße Kassenführung achtet. Wir bedanken uns für das uns entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf ein weiteres spannendes Jahr mit LUKAS 14 und unseren Mitgliedern!
Am Samstag, 18.03.2023 fand im LUKAS 14 ein Seminar zu Sprachsensibilität statt. Insgesamt 20 Personen gingen in einen offenen Austausch darüber, welche Formulierungen in der heutigen Zeit als diskriminierend oder rassistisch wahrgenommen werden können. Anstelle eines Sprachverbots wurden Alternativen aufgezeigt. Geläufige Argumente für den Gebrauch veralteter Begriffe, wie: „Das haben wir schon immer so gesagt.“ oder „Ich meine das ja nicht so.“ wurden ebenso abgebaut wie das vermeintliche Argument einer Wortherkunft. Das Verwenden alter, ungenauer und vor allem verletzender Bezeichnungen verharmlost unbeabsichtigt offene Diskriminierung und Rassismus. Aus Respekt Menschen gegenüber und um Verletzungen zu vermeiden, sollten Fremdbezeichnungen durch Selbstbezeichnungen ersetzt werden.
Die Eingangsfrage „Darf man das überhaupt noch sagen?“ wurde schließlich beantwortet: Dürfen darf man, nur wollen sollte man nicht. 19.03.2023, Stefan Richter
Passend zum Weltfrauentag war Frauenpower gefragt.
Eine Spende der Stadt Frankfurt und weitere Spenden haben es ermöglicht, dass LUKAS 14 neue Stühle für die Vereinsräume anschaffen konnte.
Am 8. März 2023 war es soweit. Die Anlieferung der Stühle erfolgte, aber nur bis vor die Tür. Nun waren die zwei anwesenden Frauen gefragt, unterstützt von einem Mann, der nicht mit aufs Bild wollte.
Ein großes DANKESCHÖN an alle, die mit beigetragen haben, dass es neue Sitzgelegenheiten gibt.
Patricia Ehl
Bilder: Patricia Ehl
Patricia Ehl, Kathy Widder, nicht mit auf dem Bild Wolfgang Ehl
Am 06.03.2023 besuchte eine kleine Gruppe des Kulturellen Kaleidoskops die Ausstellung Van Gogh Alive. Nicht nur sehen, sondern auch hören und riechen konnten wir die Werke des Vincent Van Gogh. Mit einer beeindruckenden Vorstellung der digital zum Leben erweckten Gemälde des Künstlers tauchten wir in die Welt seiner Werke ein. Im Sonnenblumenfeld fühlten wir uns wie bei einem Ausflug in den Sommer.
Jedes Jahr liegt im Frühjahr die kirchliche Fastenzeit. In diesem Jahr möchte man gerne dem ganzen Planeten eine globale Fastenzeit verordnen: Kriegsfasten, für die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen auf der ganzen Welt, Machtfasten für selbsternannte Autokraten und Diktatoren, Klimafasten, damit die Natur, unsere „Mutter Erde“, eine Überlebenschance hat.
Angesichts aller negativen, grausamen und erdrückenden Nachrichten fühlt man sich hilflos: was kann ich dem entgegensetzen? Vielleicht hilft es im direkten Umfeld – Familie, Freunde, Nachbarn – anzufangen: rücksichtsvoller Umgang mit den Menschen, denen wir begegnen, sich selbst nicht so wichtig nehmen, Anteilnahme, ein freundliches Wort.
So kann eine Zeit der Umkehr beginnen, die Natur macht es uns vor: aus der Starre des Winters erblüht im Frühjahr neues Leben; Blüten als Boten der Hoffnung und des Friedens, ein Neuanfang ist möglich.
Cornelia Horne
Foto: Cornelia Horne
Zeit zur Umkehr vom Überfluss zum Notwendigen von der Übertreibung zur Genügsamkeit vom Habenwollen zum Zufriedensein von der Sucht zur Freiheit
Zeit zur Umkehr von der Heuchelei zur Aufrichtigkeit von der Engherzigkeit zur Weite von der Selbstgerechtigkeit zur Güte von der Beliebigkeit zur Klarheit vom Wankelmut zur Treue
Zeit zur Umkehr vom Ich zum Du von der Entfremdung zur Nähe von der Gleichgültigkeit zur Anteilnahme von der Kränkung zur Versöhnung von der Feindseligkeit zum Frieden
Zeit zur Umkehr vom Lärm zur Stille von der Hektik zum Innehalten von der Ungeduld zur Gelassenheit von der Zerstreutheit zur Sammlung von der Oberfläche zum Wesentlichen
Am 25.02.2023 besuchten 11 Interessierte von LUKAS 14 gemeinsam das Frankfurter DIALOGMUSEUM. In einer fast 90-minütigen Führung liefen sie oder fuhren im Rollstuhl in absoluter Schwärze durch die neuen Ausstellungsräume. Sämtliche Lichtquellen, wie Handys oder Uhren mussten abgelegt und stattdessen ein Langstock angelegt werden. Die blinden Guides gaben Orientierung und Impulse, auf welche Besonderheiten geachtet werden sollte. Jeder der Räume öffnete den Teilnehmenden eine neue ganz eigene Welt, mit eigenen Gerüchen und Geräuschen, verschiedensten Untergründen und Gegenständen des Alltags zum Erfühlen, Erforschen und Erleben. Die Eindrücke wurden von der Gruppe anschließend im LUKAS 14 geteilt und aufgearbeitet. Ein Besuch im Frankfurter DIALOGMUSEUM ist für jung und alt, groß und klein zu empfehlen. Zu beachten ist, dass Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung in einem Rollstuhl des Museums von einem separaten Guide geschoben werden.
Der LUKAS-Treff am 23. Februar stand ganz unter dem Motto von Hildegard Knefs berühmten Chanson „Für mich soll’s rote Rosen regnen“. Nach der Begrüßung durch Patricia hat Elsbeth Haak das Lied auf ihre ganz eigene Art für uns interpretiert. Anschließend wurde in einem Gespräch mit Stefan und den Anwesenden der Liedtext analysiert, der sehr viel mehr hergibt, als man beim einfachen Zuhören vermuten würde. Zum Abschluss wurde das Lied erneut vorgetragen, das man dann mit ganz anderen Ohren wahrgenommen hat. Zur Stärkung gab es dann noch leckere Rohkost und Dips, die Kathy und Stefan vorbereitet hatten.
Gott mag es bunt und lebendig! Grundlage des Treffens der Bibelentdecker am 18.02.2023: Die Geburt Ismaels, Genesis 16,1-16,15. Und bunt und sehr lebendig waren dann auch die Beiträge und der Austausch in der Runde.
Am 27. Januar 1945 wurden die zum Tod durch Arbeit verurteilten Menschen aus dem Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz befreit. Die Befreiung jährt sich in diesem Jahr zum 78. Mal. Aus diesem Anlass organisierte die Regenbogencrew der Aids-Hilfe Frankfurt e.V. am Freitag, 27. Januar 2023 eine Gedenkveranstaltung mit dem Schwerpunktthema „Menschen mit Behinderung im Nationalsozialismus“. Für die musikalische Begleitung sorgte der Gebärdenchor von LUKAS 14, unter anderem mit dem von Elsbeth Haak live gesungenen Chanson von Hildegard Knef „Für mich soll’s rote Rosen regnen“.
Die Gedenkstunde in der Katharinenkirche an der Frankfurter Hauptwache wurde moderiert vom Pfarrer und Klinikseelsorger a.D. Rainer Frisch. In ihren Redebeiträgen haben Politiker*innen und Studierende über die Gräueltaten der Zwangssterilisierung und Ermordung durch Gas, medizinische Experimente und Hungertod tausender Menschen berichtet.
Mitglieder des Selbstvertreter-Rats der Lebenshilfe Frankfurt kamen ebenfalls zu Wort. Diese Menschen mit Beeinträchtigungen haben auf die Missstände der Selbstbestimmung auch heute noch hingewiesen, sei es bei der Wohnungssuche, Arbeit, Teilhabe an Freizeit und Sport oder Sexualität und Familienplanung. Hier ein Auszug ihrer Forderungen:
Menschen mit Behinderung wollen leben. Wir möchten glücklich sein. Wir wollen Teil der Gesellschaft sein. Viele von uns Leben auch heute noch am Rand der Gesellschaft. Menschen mit Behinderung werden oft unterschätzt. Wir haben viele gute Ideen. Was uns hilft, hilft auch anderen. Zum Beispiel: Leichte Sprache hilft auch allen die nicht so gut Deutsch sprechen. Bis zu einer gleichberechtigten Teilhabe ist es noch ein weiter Weg! Eine wirklich inklusive Gesellschaft ist noch weit weg. Es ist wichtig dafür zu kämpfen. Dafür setzen wir uns ein. Dafür müssen aber auch Sie sich einsetzen. Diesen Weg können wir nur gemeinsam gehen.
Nach dem Gedenken in der Katharinenkirche zogen alle Beteiligten mit Kerzen in einem Schweigemarsch durch die Stadt zum ehemaligen Frankfurter Gesundheitsamt. Hier wurden die Namen der aus Frankfurt deportierten und ermordeten Menschen vorgetragen und ihrer in einer Schweigeminute gedacht. Den Abschluss bildete Konstantin Weckers Lied „Was keiner wagt“, einer Vertonung des sehr eindrucksvollen Textes von Lothar Zenetti. Der Gebärdenchor stellte das Lied in einer bildhaften Dialogform dar.