Karsamstag: Grabesruhe – Hoffnungsschimmer

Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe. Viele Gläubige entzünden Kerzen in Erwartung der Auferstehung.

Foto: Stefan Richter

Auf dem Weg zum Grab

Bruchsteine
zerschlagener Hoffnungen
versperren den Weg,
Geröll von Brücken,
die wir abbrachen.
Felsbrocken,
die wir einander
in den Weg legten,
Grabsteine,
für jede vertane Chance,
jeden verlorenen Augenblick.
Kein Durchkommen!
Wer kann da helfen?
Einer
ließ sich von Steinen nicht hindern
und geht uns voran.
Wir müssen nur folgen.

© Gisela Baltes (www.impulstexte.de)

Foto: Patricia Ehl

aufstehen

einmal mehr aufstehen
als zu boden gehen
einmal mehr die angst besiegen
einmal mehr hoffen
als enttäuscht werden
einmal mehr vertrauen wagen
einmal mehr zurückkehren
als fortgehen
einmal mehr den stolz überwinden
einmal mehr lachen
als weinen
einmal mehr von vorn beginnen

© Gisela Baltes (www.impulstexte.de)

 

Karsamstag – Gedanken

Grabesruhe.
Zwischenzeit.
Zwischenraum.
Zeit zur Besinnung.
Raum für Gefühle.
Zeit und Raum zu erinnern.

Jesus ist wirklich gekreuzigt, gestorben und begraben.
Hinabgestiegen in das Reich des Todes.
Im Grab.
Fassungslosigkeit, Verzweiflung.
Leere.

Zeit und Raum für persönliche Karfreitagserfahrungen.
Sorgen, Krisen, Trennung.
Verlust, Trauer, Klage.
Schmerzlich, traumatisch, real.

Vor Gott gebracht.
Zwischenzeit.
Zwischenraum.
Zeit und Raum sich zu erinnern
und nach vorne zu schaun

© Dr. Kerstin Söderblom