Am 9. Dezember traf sich ein engagiertes Bäcker:innenteam zum Backen der Weihnachtsplätzchen für den kleinen Weihnachtsmarkt. Mit dem veganen Rollenkeksrezept entstanden lustige und geschmackvolle Plätzchenkreationen. Kathys Kürbis-Möhrencremesuppe stärkte alle für eine Runde Zwei. Am späten Nachmittag waren die Plätzchendosen gut gefüllt.
Vor 30 Jahren, am 03.12.1993, wurde der erste „Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen“ begangen. Als Verein von und für Menschen mit Behinderungen, ist dies ein wichtiges Datum für LUKAS 14. Grund genug, sich noch einmal dem Inklusions-Song zu widmen, der vor 10 Jahren als Video online gestellt wurde. Verschiedene Mitwirkende von damals haben sich mit Beiträgen zu Wort gemeldet. Das Ergebnis sehen Sie unter anderem in diesem Video:
Eine Mitwirkende hat ihren Beitrag schriftlich eingereicht:
„dürfen wir in diesen Kriegszeiten überhaupt klagen und jammern oder sollten wir mit dem Erreichten, auch bei der Inklusion, zufrieden sein?“ Eli aus Frankfurt, blinde Mitwirkende des Videos zum Inklusions-Song Wow! Wie die Zeit vergeht… Ich weiß nicht, ob sich in Sachen Inklusion wirklich so viel getan hat. Müsste man diesen Begriff nicht erweitern und von Rücksichtnahme sprechen? Schaue ich mir die Apps- und Software-Entwicklung an, kommen die Hilfsmittelfirmen oft kaum hinterher, Anpassungen zu schreiben. Microsoft hat viele ihrer Apps einigermaßen barrierefrei und nutzbar gestaltet. Hier hat also die Inklusion vielleicht doch etwas gebracht. Aber wenn ich mir die Flut an E-Rollern anschaue, dann hat das nichts mit Inklusion oder Rücksichtnahme zu tun. Diese sind eine große Plage und hinderlich… Bei Behörden, wie beim Bürgeramt, nimmt man schon Rücksicht, wenn man als Blinde dort ohne Begleitperson einen Reisepass beantragen möchte, aber das System der Nummernzieherei ist dort halt auch noch nicht für Blinde nutzbar und erkennbar. Man wird nach wie vor viele gute und schlechte Beispiele finden. In Deutschland funktioniert vieles nach wie vor viel zu bürokratisch und somit zu langsam. Aber dürfen wir in diesen Kriegszeiten überhaupt klagen und jammern oder sollten wir mit dem Erreichten, auch bei der Inklusion, zufrieden sein?
Eine Kreativgruppe traf sich am 25. November zum Adventsbasteln mit Kathy bei LUKAS 14. Viele schöne Weihnachtsdekorationen und Geschenkideen wurden von Bastelbegeisterten kreiert. Zwischendurch konnten sich die Teilnehmenden mit leckerem eritreischem Essen stärken. Auf dem kleinen Weihnachtsmarkt am 3. Advent in Liebfrauen kann die Weihnachtsdekoration bewundert und erworben werden.
Beim letzten Bibelentdecker am 11.11.2023 haben wir Lukas 19, 1-10 durchgenommen. Es ist die Geschichte von Zachäus.
Zachäus ist Zöllner und hat viele Menschen um ihr Geld betrogen. Er wollte Jesus sehen und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum. Jesus ließ sich von Zachäus einladen, was dessen Leben von da an veränderte. Er gab den Menschen das vierfache an Geld zurück, um das er sie betrogen hatte.
Wir beschäftigten uns unter anderem mit den Fragen: Wo lasse ich Jesus in mein Leben hinein und wo verschließe ich lieber die Tür? Zachäus ließ sich nicht abhalten, Jesus zu sehen, inwieweit lassen wir uns abhalten, Jesus im Alltag zu begegnen? Und wie weit verschließen wir gegenüber anderen Menschen die Tür? Was bedeutet es, mit Jesus Gemeinschaft zu feiern?
Alle konnten von ihren Erfahrungen berichten und ihre Fragen stellen. Die Geschichte wurde aus den verschiedensten Perspektiven betrachtet.
Am Sonntag, 22.10.2023 war das Evangelienspiel EFFATA zu Gast bei der Ordensgemeinschaft der Schwestern vom Guten Hirten in Hofheim. Der Franziskaner Br. Helmut Schlegel, von dem das Libretto zu EFFATA stammt, hat hier seinen neuen Ort des Wirkens gefunden. In drei Bildern wurde das Leben und Wirken Jesu unter der Regie von Gabriele Then ins Szene gesetzt:
Bild 1: HEUTE Die Darstellung nimmt Bezug auf das Lukas-Evangelium (Lk 4, 16-21), in welchem Jesus in Nazareth sagt, dass sich das Wort der Schrift, das Gefangenen die Freiheit, Blinden die Sehkraft und Armen das Ende ihrer desolaten Situation verkündet, HEUTE erfüllt hat. Dieses HEUTE gilt genauso in unserer Zeit – wir alle sind aufgerufen uns für Freiheit und Gerechtigkeit einzusetzen.
Bild 2: ÖFFNE DICH! Frei nach dem Markus-Evangelium (Mk 7, 31-37) beschreibt dieses Bild die Heilung eines gehörlosen Menschen durch Jesus. In der szenischen Darstellung wird die aktuelle Situation von Geflüchteten, die in einem fremden Land, dessen Sprache sie (noch) nicht kennen, eine vergleichbare Gehör- und Sprachlosigkeit erfahren, verknüpft mit der Heilungsgeschichte, die sich vor 2000 Jahren zugetragen hat. Nicht zuletzt spricht diese Szene unser aller „Behinderung“ an: Ohne Vorurteile aufeinander zu hören und miteinander zu kommunizieren.
Bild 3: EIN NEUES PFINGSTEN In diesem Bild wird ein Bezug zum Pfingstwunder der Apostelgeschichte (frei nach Apg 2, 1-13) gezogen: Gott schickt uns seinen Geist, damit wir gestärkt sind HEUTE zu überwinden, was Menschen voneinander trennt, neue Wege zu gehen und mutig aufzubrechen. Die Szene geht in eine gemeinsame Prozession mit Musik und Gesang aus Spielenden und Zuschauenden im Aufführungsort über.
Vor genau 10 Jahren, am 07.11.2013, wurde der „Inklusions-Song“ auf YouTube online gestellt. Grund genug, auf seine Entstehung und seinen Einfluss zu schauen:
Den Text des Liedes hat Alexandra Cremer vom Netzwerk Inklusion Frankfurt geschrieben. Er beruht auf ihren Erfahrungen, ihre Tochter Janika trotz schwerer Mehrfachbehinderungen an einer Regelschule zu beschulen. Grundlage dieses Vorhabens ist die UN-Behindertenrechtskonvention, die 2009 von Deutschland ratifiziert wurde. Trotzdem war und ist die Beschulung von Kindern mit Behinderung auf Regelschulen nicht die Norm und zum Teil mit einem anstrengenden bürokratischen Weg verbunden.
Auch im Jahr 2023 und in unserer Stadt Frankfurt am Main gibt es noch unzählige Baustellen, die auf die mangelnde Sensibilität für Menschen mit Behinderungen hinweisen: nicht rollstuhlgerechte Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel, fehlende ebenerdige Zugänge zu Veranstaltungen, Restaurants, Geschäften oder anderen öffentlichen Gebäuden, fehlende akustische Hinweise an Ampeln oder nicht ausgebaute Blinden-Leitlinien auf Straßen und vieles andere mehr.
Der Gebärdenchor hat das Lied seitdem auf unzähligen Veranstaltungen aufgeführt und zum Mitgebärden des Wortes INKLUSION aufgerufen. Das Lied baut Brücken, regt zum Austausch an und öffnet den Blick für das Thema Inklusion in allen Lebensbereichen.
Heute, genau 10 Jahre später, denke ich an die Menschen, die seit dem Videodreh verstorben sind und denen damit ein kleines Denkmal gesetzt wurde: Meinem Schwiegervater Harald Büchel und unserem langjährigen gehörlosen Vereinsmitglied Detlef Podgrabinski.
Für den Dezember ist geplant, Videos ehemaliger Teilnehmender mit Meinungsbildern zum Song, dem Dreh und der heutigen Situation zu veröffentlichen.
Die Stadt Frankfurt bringt ein Buch heraus, in dem Neubürger*innen berichten, wie sie in unsere schöne Stadt gekommen sind. Beim LUKAS-Treff am 19. Oktober haben wir Besuch von Maria Sousa-Kilchenstein bekommen, die uns etwas zu ihrer persönlichen Geschichte erzählt hat. Außerdem hat uns Maria mit einem brasilianischen Gericht, Nachspeisen und Cachaça verwöhnt.
Bettinas Bibelentdecker beschäftigten sich am 30. September mit dem Thema „Jesus geht über das Wasser“ (Matthäus 14, 22-33). Die Teilnehmenden bauten die Szenen nach und betrachteten die verschiedenen Perspektiven der einzelnen Personen: Jesus, als er alleine auf dem Berg war und betete, Petrus, der Jesus befahl, dass er über das Wasser steigt und die Jünger, die im Boot saßen. Was können wir von dieser Geschichte lernen?
Anschließend hatte jeder die Möglichkeit gehabt, in die Stille zu gehen und sich zu fragen, wie mein Vertrauen zu Jesus ist und wo ich gerne von ihm gehalten werden möchte. Welche Stürme bewegen uns?
Beim LUKAS-Treff im September konnte man sich vor blau-weißer Deko kaum retten, denn wir haben Oktoberfest gefeiert! Kathy hat uns in die Geschichte des großen Münchener Volksfestes eingeweiht und viele interessante Details vermittelt. Anschließend gab es – stilecht – leckere Thunfisch- und Sauerkraut-Pizza und Muffins. Wir hatten mindestens so viel Spaß wie auf der echten Wiesn!