LUKAS-Treff im August 2025
- 9. September 2025
Das eigentlich angekündigte Thema „Laudato Si und Fakten zur Klimakrise“ musste leider entfallen. Der Vortag wird voraussichtlich beim LUKAS-Treff im Oktober nachgeholt.
Stefan Richter hat sich spontan bereit erklärt, den informativen Teil des Abends zu übernehmen und aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz als Förderschullehrer an der Viktor-Frankl-Schule zu berichten. Die Schülerinnen und Schüler in seiner Klasse haben alle schwere körperliche und geistige Behinderungen. Welche Lerninhalte sollen bzw. können solchen Kindern und Jugendlichen in der Schule vermittelt und auch später im Erwachsenenalter angeboten werden? Und auf welche Art und Weise?
Für die Beschulung dieser besonderen Kinder sind die Lehrpläne derart gestaltet, dass viel Freiraum für die individuelle Anpassung an die körperlichen bzw. geistigen Möglichkeiten der zu Beschulenden besteht. Da vorgefertigtes Unterrichtsmaterial rar ist, wird dies von den Lehrkräften mit viel Engagement und Kreativität selbst hergestellt und dabei genau berücksichtigt, was jedes einzelne Kind individuell benötigt. Um einen kleinen Eindruck zu vermitteln, hat Stefan Anschauungsmaterial bereitgestellt.
Kindern, deren Hör- und Sehvermögen eingeschränkt ist, können haptische (Tastsinn) oder olfaktorische Erfahrungen (Geruchssinn) angeboten werden. Hierzu zählen z.B. unterschiedliche Materialien mit weicher, rauer, harter oder genoppter Oberfläche oder verschiedene Aromen.
Als Beispiel für den Sachunterricht wurde eine „Wettermassage“ vorgeführt, bei der von wärmendem Sonnenschein über vereinzelte Tropfen bis hin zum Starkregen mit Blitz und Donner verschiedenes Wetter am Rücken gefühlt werden kann. Beim LUKAS-Treff wurde die Wettermassage an einem Mitglied demonstriert, ihr Kommentar: „Das ist klasse!“
Lerninhalt ist darüberhinaus alles, was die Schüler*innen in ihrer Selbstbestimmung und Selbständigkeit unterstützt, zum Beispiel auch eigenständig essen können. Stefan hat von einem Mädchen berichtet, das nach 3 Jahren täglicher Wiederholung gelernt hatte, einen Löffel selbst zu halten und zu essen. Die Freude der Kinder über solche Erfolge sorgt auch bei den Lehrkräften für Hochstimmung und ist alle Mühe und Geduld wert.