Letzte Änderung: 26. November 2023
November, der Monat des „Loslassens“
Die Kelten kannten nur Sommer und Winter als Jahreszeit und so war der November schon der Winteranfang, für uns ist es der Herbst.
In dieser Zeit, in der sich die Blätter verfärben und von den Bäumen fallen, ist der November für uns ein emotionaler, oftmals ein schwieriger Monat, in dem uns die Schattenseiten unseres Lebens, unserer Beziehungen und Freundschaften deutlich werden.
Dazu kommen die täglichen Hiobsbotschaften von Kriegen, Armut, Missbrauchsfällen oder Klimakatastrophen.
Als wäre das nicht genug, kann dieser Monat auch die Tendenz zu Melancholie oder düsteren Gedanken wecken, die in einem schlummern. Man könnte meinen, es gehe alles im Nebel unter. Die Wahrnehmung ist verschleiert als ob wir auf ein Nebelmeer schauen, unsere Blicke schweifen lassen und nichts klar erkennen. Diese Anzeichen sind anzuschauen und dann loszulassen.
Dabei können Rituale helfen. Sie geben uns Sicherheit, Orientierung und sind ein wichtiger Bestandteil im Alltag. Zur Ruhe kommen, Frieden für sich finden, eine Auszeit nehmen, entspannen und Gespräche führen, helfen, diesen tristen Monat zu überstehen.
In diesen, für uns oftmals trostlosen Tagen, sollten wir positiv nach vorne schauen und uns an den Hl. Martin erinnern, der seinen Mantel teilte, um einen Bettler vor Kälte zu schützen. Dieser Bettler war damals bestimmt ohne Perspektiven und hat Gutes erfahren. Befreien wir uns von unseren trüben Gedanken, damit wir offen werden für die schönen Seiten in diesem Monat November.
Patricia Ehl
Spiel der Natur
Ein Schleier grauer Nebelschwaden
gibt der Landschaft Zauberkraft,
und geheimnisvoll beladen
einen Hauch von Anmut schafft.
In dem Drang hindurchzuschreiten,
fasst mich wie von Geisterhand
eine Angst, und mich begleiten
Mächte, die ich nie gekannt.
Wie als Riesen erst verschwommen,
zeichnen sich die Bäume ab,
bis ich ihnen nah gekommen
und die Furcht genommen hab.
Doch am Ende meines Wanderns
in der kalten feuchten Flur
blinkt ein Lichtstrahl nach dem andern
in dem Spiele der Natur.
© Volkmar Frank, geb. 1962, Dichter und Aphoristiker