Bei demenziellen Erkrankungen sind das Denken, Erinnern und andere geistige Fähigkeiten beeinträchtigt, die häufigste Form ist die Alzheimer-Krankheit. Das Thema Demenz gewinnt in einer immer älter werdenden Gesellschaft mehr und mehr an Gewicht. Beim LUKAS-Treff im September lag der Schwerpunkt auf der Kommunikation mit demenziell erkrankten Menschen.
Typische Anzeichen einer Demenz sind:
- Einschränkung/Verlust des Kurzzeitgedächtnissses, das Langzeitgedächtnis bleibt lange erhalten
- Wortfindungsstörungen, Probleme beim Verstehen von Sprache
- Probleme bei alltäglichen Handlungen, Abläufe werden lückenhaft
- Veränderungen des Charakters
Auch wenn der dementiell erkrankte Mensch bei fortgeschrittener Erkrankung „kaum noch wiederzuerkennen ist“, bleibt der Mensch ein Mensch, dessen Würde unantastbar ist!
Kommunikationsmodelle:
- verbale Kommunikation – Wortinhalte erkennen (geht bei Demenz verloren)
- nonverbale Kommunikation – Körpersprache, Mimik interpretieren (bleibt erhalten)
- paraverbale Kommunikation – Art und Weise der Kommunikation (wird auch von Demenzerkrankten verstanden)
Kommunikationsstrategien:
- nicht auf Defizite hinweisen
- keine Diskussion über den „Wahrheitsgehalt“; der demenziell erkrankte Mensch hat seine ganz persönliche Wahrheit und muss in seiner Welt abgeholt werden
- auf der Gefühlsebene einsteigen
- ruhig, langsam, deutlich sprechen; kurze, einfache Sätze bilden
- das Gesagte mit Mimik und Gesten unterstreichen
- keine kindliche Sprache verwenden, das nimmt auch eine demenzerkrankte Person wahr
In der ersten Phase der Erkrankung können dementiell Erkrankte sich gut an länger zurückliegende Ereignisse erinnern; Lieder und Geschichten aus der Jugendzeit, der ausgeübte Beruf etc. bieten Anknüpfungspunkte zur Kommunikation, die Betroffenen können sich selbst einbringen und berichten. Je weiter fortgeschritten eine Demenz ist, desto mehr muss die Kommunikation auf die Gefühlsebene verlagert werden; Berührungen, Blickkontakt, Musik aus der Kindheit sind dann essentiell für den mitmenschlichen Austausch und werden auch noch von scheinbar komplett unbeteiligten, bettlägerigen Patient*innen wahrgenommen.
Ein herzlicher Dank geht an Bettina Schmidt, die uns mit großer Fachkompetenz eine Einführung in dieses wichtige Thema vermittelt hat.





